Kieferorthopäde zeigt einer Patientin an einem Gebissmodell die Zahnstellung. Helles Praxiszimmer mit Kunst an der Wand.
24.02.2021,Kategorien: Allgemein, Zahngesundheit,

Bruxismus

Ursachen und Hilfe bei Zähneknirschen

Haben Sie sich auch schon öfter dabei ertappt, wie Sie Ihre Zähne fest und anhaltend aufeinanderdrücken – ohne ersichtlichen Grund? Damit sind Sie nicht allein. Etwa 20 % aller Personen weltweit leiden unter einem Bruxismus – dem wiederholten Aufeinanderpressen oder -reiben der unteren und oberen Zahnreihe.

Das Zähneknirschen kann negative Konsequenzen für den ganzen Zahnapparat erzeugen, sodass ein frühzeitiges Eingreifen ratsam ist. Kommen Sie bei Problemen einfach auf uns zu! Wir freuen uns immer, zu helfen.

Ursachen: Emotionale Belastungen werden verarbeitet

Die Gründe für das nächtliche oder tägliche Zähneknirschen sind unterschiedlicher Natur. Vor allem starker Stress, emotionales Ungleichgewicht und die Bewältigung von Problemen führen dazu, dass Menschen mit ihren Zähnen knirschen. Vielleicht ist Ihre Arbeit zu fordernd, vielleicht sind Sie auch im Streit mit einem für Sie wichtigen Menschen – all das kann uns untergründig belasten und einen Bruxismus herbeiführen.

Psychische Belastungen bilden jedoch nicht die einzige Ursache: Auch unpassende Prothesen können dazu führen, dass die Zahnreihen nicht mehr korrekt aufeinandertreffen, was das Zähneknirschen begünstigt. Weiterhin beeinflussen bestimmte Medikamente oder “Alltagsdrogen” wie Kaffee das neuronale System, was sich bis auf die Kiefergelenke auswirken kann. Auch Schmerzen und Krankheiten können das Zähneknirschen hervorrufen.

Während man früher davon ausgegangen ist, dass vor allem orthopädische Fehlstellungen der Kiefer und falsche Zahnstellungen zum Zähneknirschen führen, ist diese Ansicht heute weitestgehend widerlegt.

Folgen: Gefahren für Zähne und Kiefer

Beim Aufeinanderreiben und –pressen wird ein großer Druck auf die Zähne ausgeübt. Bis zu 480 kg/cm² sind möglich, was “mehr als dem 10-fachen des normalen Kaudrucks” entspricht (vgl. Bundeszahnärztekammer, 2018). Dieser enorme Druck kann zu großen Schäden an der Zahnhartsubstanz führen und sogar verursachen, dass einzelne Zähne auf Dauer absterben. Weiterhin können Kronen oder Brücken beschädigt werden und die Bisslage insgesamt wird in manchen Fällen beeinflusst, was weitere Folgen nach sich zieht. So kann ein Bruxismus beispielsweise zu einer craniomandibulären Dysfunktion (kurz CMD) führen, die sich nachteilig auf den ganzen Körper auswirkt.

Das sind die Anzeichen eines Bruxismus

Während die zahnmedizinischen Folgen – z. B. Schäden am Zahnschmelz, auffällig vergrößerte Kaumuskulatur, leichte Schäden an den Wangeninnenseiten oder an der Zunge – vor allem von Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin erkannt werden, gibt es einige Symptome, die Sie selbst schnell bemerken, aber vielleicht gar nicht auf Ihr Gebiss zurückführen. So sind neben Kieferschmerzen auch Kopfschmerzen, Beschwerden im Nackenbereich und Tinnitus weitverbreitete Symptome.

Therapie: Diese Maßnahmen sind möglich

Sollten Sie sich bisher in dem Krankheitsbild wiedererkannt haben, machen Sie sich bitte keine Sorgen, denn es gibt erprobte Hilfe bei einem Bruxismus. Die Maßnahmen sollen vor allem bei den Ursachen, also bei einer psychischen Entlastung des Patienten, ansetzen. Oft ist hier eine interdisziplinäre Zusammenarbeit beispielsweise mit Psychologen sinnvoll. So können etwa gezielte Entspannungs-Techniken bei der Behandlung eines Bruxismus helfen.

Sollten Sie tagsüber ein Zähneknirschen bei sich feststellen, versuchen Sie außerdem zu ergründen, in welcher Situation es dazu kommt. Die intensive Selbstbeobachtung kann einen wichtigen Bestandteil der Therapie darstellen, denn Sie liefert Möglichkeiten zur Beeinflussung und Vermeidung des Vorgangs.

Zudem wird zum Schutz der Zähne meist eine Aufbissschiene eingesetzt. Diese entspannt Ihre Kiefer und dient als weichere Schutzschicht zwischen Ihren Zahnreihen, um die Zähne bei Reibung und Druck vor Schäden zu bewahren. Ihre individuelle Aufbissschiene erstellen unsere Meister sehr gerne für Sie in unserem hauseigenen Dentallabor in Bonn. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Lassen Sie sich beraten!

Unsere Zahnärzte und Zahnärztinnen haben viele Jahre Erfahrung in der Behandlung eines Bruxismus und helfen Ihnen gerne dabei, die geeignete Therapie für Ihr Zähneknirschen zu finden. Sprechen Sie uns bei Ihrem Besuch einfach auf Ihr Problem an oder holen Sie sich telefonisch erste Informationen. Wir freuen uns, zu helfen!

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Quelle:
Bundeszahnärztekammer (2018): Bruxismus als Risikofaktor einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD)

Wichtige Hinweise

Für das optimale Gelingen der Therapie sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Schädigende Angewohnheiten wie Rauchen sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Außerdem bitten wir Sie, die tägliche Mundhygiene sorgfältig und nach zahnärztlicher Anweisung durchzuführen. 

Eine regelmäßige Prophylaxe ist die Grundvoraussetzung dafür, die Anzeichen der Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Gerne erinnert unser Praxis-Team Sie im Rahmen unseres Recall-Systems daran, wenn die jährliche Prophylaxe-Untersuchung wieder ansteht. 

Und schon gewusst? Die Finanzierung der PA-Vorbehandlung wird zum großen Teil nicht durch die gesetzlichen Krankenkassen getragen. In einem ersten Vorgespräch finden wir gemeinsam mit Ihnen die bestmögliche Lösung für den weiteren Behandlungsverlauf. 

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